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Störungen der menschlichen Psyche

Essstörungen, Angststörungen, Suchtstörungen, Zwangsstörungen, depressive Störungen. Ein Mensch abgefuckter als der andere. Wer hat Schuld? Das Handy oder einfach der Mensch selbst. Er wird sensibel, kann keine 8 Stunden mehr arbeiten und kann kein Stress verkraften. „Ach ja diese Jugendlichen wieder, wenn diese wüssten, wie das Leben früher war.“ Oder: „Das Leben ist doch wundervoll, es gibt keinen Grund depressiv zu sein.“

Es macht mich rasend solche Aussagen aufschnappen zu müssen. Aussagen, von Menschen, die das Beste für ihre Kinder wollen. Menschen, die das Gefühl haben, dem Kind zu helfen, wenn sie es verurteilen. Menschen, die die Beschwerden des eigenen Kindes nicht ernst nehmen. Menschen, die nicht einen Ansatz von psychischen Krankheiten verstehen oder sie gar nicht erst wahrnehmen können.


Psychische Störungen können mehrere Auslöser haben. Ursachen, die sich angehäuft haben. Angefangen bei Social-Media. Online-Plattformen, welche zur Unterhaltung dienen. Aber auch solche, die der Aufklärung über aktuelle wie auch vergangenen politischen und wirtschaftlichen Themen dienen. Plattformen, welche der Unterhaltung dienen, ermöglichen es, Videos und Bilder hochzuladen. Nicht selten werden diese kommentiert. Schon sind wir beim Hauptproblem. Kommentarspalten, die überfüllt sind mit Wut und Hass. Diese richten sich gegen einzelne Menschen, ganze Gruppen aber auch gegen politische Meinungen. Die Anonymität auf Social-Media zieht den Hass regelrecht an. Jeder Mensch kann seine Meinungen äussern, Menschen angreifen und terrorisieren, das kann kaum aufgehalten werden. Das Problem liegt bei der Anonymität, sie schützt die Täter*innen. Die Anonymität müsste aufgehoben werden? Würde dies die jungen Menschen vor dem Hass schützen?

Wenn beispielsweise auf Instagram private Daten, wie Name, Adresse oder sogar Telefonnummer, öffentlich sichtbar wären, würde dies eine Menge ändern. Viele würden die App gar nicht erst downloaden. Die die es tun, würden vorsichtiger ihre Bemerkungen zu Posts anbringen. Möglicherweise auch drauf verzichten. Die Menschen würden sich genauer überlegen, was sie online stellen. Die Täter*innen hätten keinen Schutz mehr. Dadurch könnte man junge Menschen besser vor Wut und Hass schützen.

Diese Transparenz bedeutet keine Privatsphäre. Nicht nur Menschen, die man kennt, auch fremde wissen, wie man heisst. Sie wissen, wo man wohnt. Man hat keine Kontrolle darüber, was man der Öffentlichkeit zeigen möchte und was man verbergen möchte. Man ist der Gefahr direkt ausgesetzt. Dies kann keine Lösung sein.

Eine realistischere Lösung wäre, wenn es gar keine Kommentarspalten mehr gäbe. Die Meinung kann also nur noch durch eine „Like“ oder „Dislike“ geäussert werden. Die Funktion, Kommentarspalten zu deaktivieren gibt es auf vielen Onlineplattformen bereits. Dadurch können sich die betreffenden Personen besser vor Hass und Wut schützen. Vielleicht gehören Hasskommentare einfach dazu, die Menschen müssen lernen damit umzugehen. Sich davon nicht fertigmachen zu lassen. Es ist einfach so, dass sich jede Person äussern darf. Gewissen Menschen ist es nicht klar, wie verletzend Worte sein können und was diese auslösen können.

 

Text: Leonie Bögli

Bild: Leonie Bögli

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